Zehenbegradigung

Häufig können im Rahmen von Krallen- und Hammerzehen Achsenabweichungen nach innen oder außen resultieren, sodass die entsprechende Zehe über oder unter der benachbarten Zehe liegt. In seltenen Fällen handelt es sich auch einmal um eine isolierte Achsenabweichung der Zehe ohne weitere Deformität. Zu den Ursachen wird vor allem eine Destruktion der Zehengrundgelenke bei rheumatischen Erkrankungen gezählt. Aber auch eine ungünstige Stellung der entsprechenden Mittelfußknochen kann zu einer Achsenabweichung der Zehen führen (Splay Toe/V-Stellung der Zehen). Die Deformität entwickelt sich in aller Regel infolge einer multifaktoriellen Ätiologie intrinsischen und/oder extrinsischen Ursprungs. Pathogenetisch kommt es zu einem unterschiedlich ausgeprägten Versagen der Gelenkstabilisatoren (lateraler Kollateralbandapparat, plantare Platte).

 

Diagnose/Ursachen

Neben dem Wunsch der ästhetischen Korrektur stellen sich die Patienten vor allem aufgrund von Belastungsschmerzen über dem Vorfußballen (Metatarsalgie) beim Fußchirurgen vor. Die Behandlung der Achsenabweichung erfordert, die Ursachen der Fehlstellung detailliert zu analysieren und ein befundadaptiertes operatives Vorgehen festzulegen. Hierzu wird nach eingehender klinischer Untersuchung eine Röntgenaufnahme des Fußes im Stand angefertigt. Anschließend werden das mögliche Korrekturpotenzial berechnet und das operative Vorgehen festgelegt.

 

Therapie

Operation

Abhängig vom Ausmaß der Fehlstellung kann die Achsenkorrektur durch Wiederherstellung der gestörten Gelenkstabilisation (Transfer der M.-extensor-digitorum-brevis-Sehne, Release und Raffung der Gelenkkapsel am Grundgelenk) oder in Kombination mit einem Eingriff am Knochen (Korrekturumstellung der Mittelfußknochen, Keilentnahme aus den Zehengliedern) erfolgen. Um die Position der Zehe zu halten, wird bei Bedarf ein Draht eingebracht. Zudem können Zusatzeingriffe erforderlich werden, um die Kleinzehenfehlstellung ausreichend korrigieren zu können.

Aufgrund der Vielzahl operativer Möglichkeiten kann hier nicht auf jedes Verfahren einzeln eingegangen werden. Ziel der operativen Behandlung ist jedoch die orthograde Reorientierung der Kleinzehe mit ausreichendem Bodenkontakt bei Belastung.

 

Nachbehandlung

Die Nachbehandlung erfolgt unter Vollbelastung in einem Vorfußentlastungsschuh für 4 Wochen. Die Fäden werden am 14. Tag nach der Operation entfernt. Nach einer Röntgenkontrolle wird bei abgeschlossener Knochenheilung der ggf. eingebrachte Draht aus der Zehe gezogen und die Mobilisation im Konfektionsschuh freigegeben. Sollte kein Draht erforderlich geworden sein, wird die Zehe für 4 Wochen mit Zügelpflastern in korrigierter Position gehalten.

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© Emrah Esmer