Zehenverlängerung

Eine zu kurze Zehe verursacht in der Regel keine funktionellen Probleme und führt den Patienten in vielen Fällen aus ästhetischen Gründen zum Fußchirurgen. Die Ursachen sind meist genetisch bedingte Wachstumsstörungen der Zehenglieder (Brachydaktylie) oder der Mittelfußknochen (Brachymetatarsie). Zudem können durch unsachgemäß durchgeführte Eingriffe Verkürzungen resultieren, wodurch das harmonische Längenverhältnis der Zehen zueinander stark gestört sein kann. Die Patienten geben zwar Schmerzfreiheit an, tragen jedoch im Sommer aus ästhetischen Gründen ungerne offenes Schuhwerk, was eine Zehenverlängerung wünschenswert macht.

 

Diagnose/Ursachen

Um die Ursache einer zu kurzen Zehe zu bestimmen und das Ausmaß der möglichen Verlängerung zu berechnen, ist eine eingehende Untersuchung des Fußes erforderlich. Nach einer klinischen Untersuchung wird eine Röntgenaufnahme des Fußes im Stand angefertigt. Anschließend können anhand der Röntgenbilder der Ort der Anomalie (Mittelfußknochen, Zehenglieder) erkannt und die mögliche Verlängerung am entsprechenden Knochen ausgemessen werden.

 

Therapie

Operativ

In der Regel können Zehenglieder mit kleinen Knochentransplantaten ästhetisch anspruchsvoll verlängert werden. Hierbei wird in den meisten Fällen das Mittelglied der Zehe gespalten und verlängert, indem ein kleines Knochentransplantat eingebracht wird. Das Knochentransplantat kann dabei aus industriell aufbearbeiteten Fremdknochen oder aus dem Beckenkamm des Patienten entnommen und eingesetzt werden. Bei der Brachymetatarsie ist der Eingriff umfangreicher, zudem ist das operative Vorgehen vom Grad der Verkürzung abhängig. Um den operativen Eingriff zu stabilisieren, werden an den Zehen Drähte und an den Mittelfußknochen Platten eingesetzt.

 

Nachbehandlung

Die Nachbehandlung erfolgt unter Vollbelastung in einem Vorfußentlastungsschuh für 4 Wochen bei Verlängerung der Zehen. Die Fäden werden nach dem 14. Tag entfernt. Nach einer Röntgenkontrolle wird bei abgeschlossener Knochenheilung der Draht aus der Zehe gezogen und die Mobilisation im Konfektionsschuh freigegeben. Bei Verlängerung der Mittelfußknochen sind dagegen eine Entlastung des Fußes für 6 Wochen im Verbandsschuh und die Mobilisation an Unterarmgehstützen unverzichtbar (siehe Brachymetatarsie).

 

Da eine komplette Abschwellung des Fußes erst in 3 bis 6 Monaten zu erwarten ist, sollte der nächste Schuhkauf nach kompletter Abschwellung angestrebt werden. 

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© Emrah Esmer